Kunstaktion des Bochumer Kulturrat e.V. im Amtshaus Bochum-Gerthe am 28. April 1989. Kurator: Christoph Kivelitz.
Katalogaufsatz (Anfang):
Marlie Haberey:
"Es stand einmal geschrieben:
'Was ist Kunst?
Wenn ich es wüßte,
würde ich es
für mich behalten.'
Aber wenn ich es wüßte, dann würd' ich's Euch
sagen und hoffen, daß auch Ihr Euch mitteilt,
wenn Ihr's wißt, denn wir wohnen alle in einem
brennenden Haus und suchen gemeinsam nach Wasser."
Dieser "Ausruf" verdeutlicht die Grundlage des künstlerischen Schaffens von Marlie Haberey: für sie erschöpft sich die Kunst nicht in rein werkimmanenten Reflexionen. Sie soll vielmehr den Auftrag erfüllen, die menschliche Situation zu beeinflussen. So schreibt sie:
"KUNST IST
Leben, Leben ist Kunst.
Darum macht Kunst, macht alle Kunst."
Dieses Anliegen verbindet die Künstlerin mit ihrer ersten beruflichen Tätigkeit in der angewandten Pädagogik. Im Anschluß daran wendete sie sich einer technischen Ausbildung zu, wurde dann jedoch bald künstlerisch tätig, wobei sie zunächst hauptsächlich Radierungen fertigte. Bald reichte ihr die Zweidimensionalität der Radierung nicht mehr aus: Sie nahm Gegenstände aus ihrer häuslichen Umgebung, die sie besonders bedrängten, von denen sie sich eingeengt fühlte. Diese wurden mit Hilfe von Harzen und Leimen zu "Objekten" zusammenmontiert, wobei häufig ihre jeweilige Lage im Haushalt nicht einmal geändert wurde. So konnte es geschehen, daß das schmutzige Geschirr im Spülbecken oder das Bügelbrett mit Kleidungsstücken zum "Kunstwerk" wurden. Was als Auflehnung begann, entwickelte sich allmählich zu einem weitreichenden Programm. Marlie Haberey sagt:
"Ich lehne es ab, mich zum Drachen zu machen."
(...)
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Websites von Marlie Haberey: www.kleinesatelierhaus.de www.haberey.de/marlie