Christoph Kivelitz

Andrea C. Hoffer – Welten

Malerei

andrea c. hofferAusstellung in der Galerie Frank Schlag & Cie., Essen (27. Juni – 14. August 2009)


Andrea C. Hoffer – Traveller

Malerei

Ausstellung in der Galerie S, Siegen – Kooperation des Kunstverein Siegen e.V., der Sparkasse Siegen und der Galerie Frank Schlag & Cie., Essen (6. November – 11. Dezember 2009)

 

Katalogaufsatz (Anfang):

An den Rändern des Raumes … Zu den Landschaften und Interieurs von Andrea C. Hoffer

Das Ich ist unendlich für sich selbst, heißt, es ist unendlich für seine Selbstanschauung. Aber das Ich, indem es sich anschaut, wird endlich. Dieser Widerspruch ist nur dadurch aufzulösen, dass das Ich in dieser Endlichkeit sich unendlich wird, d.h. dass es sich anschaut als ein unendliches Werden. (Friedrich Wilhelm Joseph von Schelling) 1 Dieser Widerspruch, so komplex er klingen mag, wird auf ganz elementare Weise anschaulich in den Bildern der auf Tobago lebenden Künstlerin Andrea C. Hoffer. Es scheint gerade so, als schaffe sie Bühnenräume, um diesen existentiellen Konflikt zur Aufführung zu bringen. Rein typologisch betrachtet, bewegen sich ihre Bilder zwischen den Gattungen des Interieurs und der Landschaft, ohne hier eine klare Abgrenzung vorzunehmen. Die meist eher gedämpfte Farbigkeit ihrer Temperabilder – Dämmerzustand zwischen Hell und Dunkel – vermittelt diesen eine traumhaft gespenstische Wirkung. Die Abwesenheit menschlicher Akteure verstärkt diesen Eindruck. Der Prozess der Bildgestaltung aus lasierend aufgetragenen Farbschichten wird für den Betrachter als spannungsvolles, in sich widersprüchliches Geschehen nachvollziehbar. Aus der wiederholten Überlagerung vertikaler und horizontaler, teils auch labyrinthisch verschlungener Verläufe bilden sich Flächenformen, die in ihrer Verschränkung auch räumliche Vorstellungen befördern können. Die Ambivalenz von Flächenordnung und Raumidee bleibt dabei kontinuierlich fortbestehen. In dieses Gefüge eingewoben sind offene Farbschlieren, die Windbewegungen, atmosphärische Phänomene, Wachstumsprozesse von Pflanzen assoziieren lassen. Naturkräfte und Menschenwerk stehen in einem Widerstreit, in dem äußere und innere Wahrnehmungen sich kaum noch unterscheiden lassen. Es entsteht ein Wechselspiel sich zusammenziehender, Form bildender und zersetzender Kräfte. Rhythmisch pulsierend verdichtet sich die Fläche zu körperhaften Vorstellungen, die permanent wieder in die Ebene zurück gebannt, dann auch auf eine die Bildgrenzen übergreifende Dynamik ausgerichtet werden.

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- Bilder aus der Ausstellung

link Website von Andrea C. Hoffer